Die Abtei von Northanger by Austen Jane

Die Abtei von Northanger by Austen Jane

Autor:Austen, Jane [Austen, Jane]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-12-31T23:00:00+00:00


Siebzehntes Kapitel

Für die Allens war die sechste Woche ihres Aufenthaltes in Bath angebrochen. Ob es wirklich die letzte war, diese Frage bereitete Catherine ein wenig Herzklopfen. Sollte ihre Bekanntschaft mit den Tilneys so bald ein Ende finden? Ihr ganzes Glück war gefährdet, solange die Sache in der Schwebe war, und es war mit dem Beschluß gesichert, die Wohnung für weitere vierzehn Tage zu mieten. Außer der Freude, gelegentlich Henry Tilney zu begegnen, versprach sich Catherine von diesen zusätzlichen zwei Wochen nur wenig. Durch James’ Verlobung war sie ein-oder zweimal verlockt worden, sich einem heimlichen »Vielleicht« hinzugeben; aber durchweg begnügte sie sich mit der Aussicht, noch einige Zeit mit ihm zu verbringen. Noch drei ganze Wochen würde es währen. Für diese Spanne war ihr Glück gesichert, darüber hinaus rückte der Rest ihres Lebens in weite, unwirkliche Ferne. Am Morgen der Entscheidung besuchte Catherine Miß Tilney und schüttete all ihre freudigen Gefühle vor ihr aus. Aber es sollte ein Tag der Prüfungen werden. Denn sie hatte kaum ihr Entzücken über die Verlängerung von Mr. Allens Aufenthalt ausgedrückt, als Miß Tilney von der soeben gefällten Entscheidung ihres Vaters berichtete, Bath Ende nächster Woche zu verlassen. Das war ein Schlag! Die Ungewißheit des Morgens war Behaglichkeit und Ruhe gewesen im Vergleich zu der jetzigen Enttäuschung. Catherines Stimmung sank; und wie ein Echo wiederholte sie mit dem Ton aufrichtigsten Bedauerns Miß Tilneys abschließende Worte: »Ende nächster Woche!«

»Man kann meinen Vater selten dazu bringen, von dem Wasser mehr als eine anständige Kostprobe, wie ich es nenne, zu nehmen. Er ist über das Ausbleiben einiger Freunde enttäuscht, die er hier zu treffen hoffte, und da es ihm im Augenblick recht gutgeht, drängt er nach Hause.« »Das tut mir sehr leid«, sagte Catherine niedergeschlagen, »hätte ich das vorher gewußt . . .«

»Vielleicht«, meinte Miß Tilney ein wenig verlegen, »wären Sie so freundlich . . ., es würde mich sehr glücklich machen, wenn ...«

Der Eintritt des Generals beendete die höfliche Rede, gerade als Catherine hoffte, man werde einen Briefwechsel vereinbaren. Nach der üblichen zuvorkommenden Begrüßung sagte er zu seiner Tochter: »Nun, Eleanor, darf ich dir Glück wünschen? Hat deine Bitte den gewünschten Erfolg gehabt?« »Ich wollte soeben davon sprechen, Papa, als du hereinkamst.«

»Dann nur zu. Ich weiß, wie sehr dein Herz daran hängt. -Miß Morland«, fuhr er fort, ohne ihr zum Sprechen Zeit zu lassen, »meine Tochter hat einen sehr kühnen Wunsch. Wir verlassen Bath, wie sie Ihnen wohl schon erzählt hat, Sonnabend über acht Tage. Einem Brief meines Verwalters entnehme ich, daß meine Anwesenheit daheim erforderlich ist; und da ich leider meine beiden alten Freunde, den Marquis von und General Courteney, hier nicht getroffen habe, nichts länger zurück. Wenn unser selbstsüchtiges Ansinnen bei Ihnen Erfolg hat, reisen wir ohne Bedauern ab. Kann man Sie überreden, diesen Schauplatz öffentlichen Triumphes zu verlassen und Ihrer Freundin Eleanor Ihre Gesellschaft in Gloucestershire zu schenken? Ich schäme mich fast, dieses Ansinnen zu stellen, obgleich seine Vermessenheit wahrscheinlich jedem Menschen in Bath größer als Ihnen selbst erscheinen wird. Eine Bescheidenheit wie die Ihre - doch möchte ich Ihnen nicht um die Welt durch öffentliches Lob Schmerz bereiten.



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